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Cortona

(etrusk. Curtuna)

wurde in einem ursprünglich von den Umbrern besiedelten Gebiet von Etruskern gegründet und gehörte fortan zu bedeutensten Städten Zentraletruriens, ohne jedoch jemals das kulturelle und wirtschaftliche Niveau einer Stadt wie Arezzo, Perugia oder Chiusi zu erreichen. Es ist unklar, ob Cortona dem Zwölfstädtebund Zentraletruriens angehörte oder nicht. Aus etruskischer Zeit stammen die gigantischen Stadtmauern (4. Jh v.Chr.), deren Umfang einst insgesamt 2800 Meter maß. Es sind noch imposante Reste der Mauer erhalten, die das historische Zentrum der Stadt umschließen.

Accademia Etrusca

Cortona ist Sitz der im 18 Jh gegründeten Accademia Etrusca di Cortona. Zu dieser Zeit war das Interesse an den Etruskern in Mode und die Akademie genoss hohe Achtung im In- und Ausland. Selbst Berühmtheiten wie Montesquieu und Voltaire zählten zu den zeitgenössischen Mitgliedern der Akademie.
Das Archäologische Museum der Accademia Etrusca beherbergt einige interessante Fundstücke aus den umliegenden Gräbern, sowie den berühmte sechzehn Ölschalen tragenden Leuchter von Cortona (5. Jh v. Chr.), eines der schönsten Bronzewerke des Altertums. In der näheren Umgebung von Cortona befinden sich einige etruskische Hügelgräber (tumuli). Aus dem 4. Jh v. Chr. stammt das als Grotte des Pythagoras (Tanella di Pitagora) bekannt gewordene Grab. Der Namensgebung nach dem berühmten Philosophen liegt eine Verwechslung zugrunde: Pythagoras Heimat war ein Ort in Kalabrien namens Crotone und nicht in Cortona. Ein weiteres berühmtes etruskisches Hügelgrab unterhalb der Grotte des Pythagoras nahe der heutigen Bahnstation Cortona-Camucia ist die sogenannte Melone di Camucia. Die dort gefundenen Grabbeigaben aus dem 7. und 6. Jh v. Chr. befinden sich im Museo Archeologico in Florenz. Der wichtigste Fund ist das Vorderteil eines Totenlagers (6. Jh v. Chr.) mit einem Relief, das Trauernde auf Knien darstellt. Weiter nördlich in der Nähe des Dorfes Sodo liegen unweit von Camucia zwei weitere Grabhügel gleichen Namens, die Meloni di Sodo, die der erstgenannten sehr ähneln.

Palazzi

Die Palazzi der Renaissance zeugen von der Zeit, in der Cortona zum Großherzogtum Toscana gehörte. Der Palazzo Comunale (Piazza della Repubblica) stammt aus dem 13. Jh. Der mit Zinnen bekrönte Uhrturm und die große Freitreppe wurden im 16. Jh hinzugefügt. Der Palazzo del Popolo ebenfalls aus dem 13. Jh war Sitz des Capitano del Popolo. Der Palazzo Pretorio (auch Palazzo Casali; Piazza Signorelli) beherbergt die o.g. Accademia Etrusca, das gleichnamige Museum und das Stadtarchiv. Cortona ist über die alten etruskischen Mauern hinaus berühmt für seine Stadtbibliothek mit 22 000 Bänden, 1172 Urkunden, 33 Inkunabeln und 633 Handschriften. Wer sie alle lesen will, muß nach der bibliotheca comunale fragen. An der Frontseite des Palazzo sind die Wappen der Adelsfamilien zu sehen, die Cortona im 14. Jh blühen ließen.

Kirchen

San Francesco (Grabstätte des Signorelli?)

San Domenico (Kapelle re "Madonna mit Engeln und Heiligen" von Luca Signorelli, 15 Jh)

San Nicolò (Doppelseitiges Tafelbild "Kreuzabnahme" und "Thronende Madonna"; Fresko "Madonna mit Heiligen" von Luca Signorelli)

Dom Santa Maria (11. Jh; Pieve: Ende des 15.Jh. von Schülern des Giuliano da Sangallo im Renaissancestil umgebaut.)

Santa Maria delle Grazie al Calcinaio (Wallfahrtskirche im Stil der Hochrenaissance)

Cortona ist die Geburtstadt des Renaissancemalers Luca Signorelli (1441-1523). Eine umfangreiche Kunstsammlung, einige berühmte Werke Signorellis sowie viele Gemälde aus der Malschule von Cortona, sind im kleinen und überschaubaren Museo Diocesano (Piazza del Duomo) ausgestellt. Vom Museum führt die eindrucksvolle Via del Gesù zur Via Roma. Hier wird heute noch anschaulich das mittelalterliche Stadtbild lebendig.

Luca Signorelli

Über die Jugend des Renaissancemalers Luca Signorelli ist wenig bekannt, selbst sein Geburtsjahr um 1455 ist umstritten. Bekannt ist aber, dass Signorellis Vater Maler war und Luca bei keinem geringeren als Piero della Francesca in die Lehre ging. Anschließend war er Hauptgehilfe Pietro Peruginos und arbeitete zusammen mit Botticelli und Ghirlandaio an den Wandfresken der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Nach Erfüllung der Aufträge in Rom, Orvieto und Siena wurde Signorelli für die letzten 14 Jahre seines Lebens in Cortona sesshaft. In dieser späten Lebensphase entstanden Meisterwerke, die von der Forschung unter Wert beachtet sind. Er starb hier am Oktober 1523.

Sein unbestrittenes Hauptwerk ist das Deckenfresko in der Capella San Brizioim Dom von Orvieto. Er vollendete einen Freskenzyklus, den Fra Angelico und Benozzo Gozzoli bereits begonnen hatten.

Signorelli zählt neben Perugino und Piero della Francesca zu den bedeutesten Malern des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Ihr Werk übte einen großen Einfluss auf andere Maler der folgenden Generation, wie Raffael oder Michelangelo aus. Kaum ein anderer Maler der Renaissance ging mit den Regeln der Perspektive rücksichtsloser um als er. Signorelli setzte, ohne die Gesetze der Architektur zu beachten, Häuser auf Klippen und Triumphbögen auf spitze Hügel. Sein Sinn für Wirkung und Effekt war sehr stark ausgeprägt.

Aufgrund der exponierten Höhenlage hoch über dem Val di Chiana hat man von Cortona aus ein herrliches Panorama bis hinüber zum See. Über der Stadt thront die Fortezza Medicea, die Festung der Medici, die im 16. Jh. auf älteren Fundamenten neu errichtet wurde.

Wer nach Assisi noch nicht genug von Franziskus hat, dem bietet sich in der Nähe von Cortona noch einmal die Gelegenheit, dessen Spuren zu folgen und zwar 3,5 km entlang der Straße aus der Stadt in nordöstlicher Richtung hinaus zur Eremo di S. Egidio. Der Convento delle Celle liegt an einer Flanke des Monte Sant'Egidio. Es ist dies ein Ensemble von noch bewohnten Mönchszellen, von denen einige, darunter eine, in der Franziskus selbst gebetet haben soll, besichtigt werden können.