Home     Agriturismo
    LA FONTE



La Fonte

Le Case

Info

Plan

Toskana

Umbrien
      Assisi
      Lago Trasimeno
            Hannibal
            Tipps
            Links
      Orvieto
      Panicale
      Perugia
      Spoleto
      Todi

Links

Kontakt und Impressum


karin@simon-schellhaas.de

Hannibals Sieg

Fresko v. Jacobo Ripanda, um 1510

21. Juni 217 v.Chr., morgens: Der karthagische Feldherr Hannibal kann die Hand vor Augen nicht sehen. Dichter Nebel liegt an diesem Morgen über dem Trasimenischen See. Die bevorstehende Schlacht wird wichtig, aber nicht entscheidend sein in diesem Krieg, der später als Zweiter Punischer Krieg in die Geschichte eingehen wird. Die Kämpfe zwischen Rom und Karthago, bei denen es um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeerraum geht, werden weitere 16 Jahre dauern und am Ende den Untergang Karthagos besiegeln.
Still lauschen Hannibal und seine kampfbereite Armee in ihren Verstecken in den Berghöfen am Nordufer nach verdächtigen Geräuschen. Huftritte und das Schnauben von Pferden, das Klirren von Rüstungen, Schilden, Schwertern, die schweren Schritte der Soldaten: ein nichts ahnendes Heer nähert sich. Die Truppen unter der Führung des Konsuls Gajus Flaminius sind erst vor ein paar Stunden aufgebrochen und glauben sich auf der Verfolgung des Eindringlings Hannibal und seiner karthagischen Armee.
Erst im Vorjahr, 218 v. Chr., war Hannibal mit einem riesigen Heer und siebenunddreißig Elefanten über die Alpen gezogen, um Rom von Norden her anzugreifen. Zwei für Rom vernichtende Schlachten bei Ticinus und Trebia folgten. Den in Arretium (Arezzo) und Ariminum (Rimini) bereitstehenden Römerarmeen des Konsuls hatte Hannibal im Frühjahr ein Schnippchen geschlagen, indem er seine Leute auf einen lebensgefährlichen Marsch durch das Arno-Sumpfgebiet bei Florenz schickte. Dabei war seine Armee auf ca. vierzigtausend Soldaten geschrumpft. Hannibal selbst, auf dem letzten Dickhäuter seines legendären Elefanten-Corps reitend, verlor ein Auge. Seit die Truppen Cortona passiert hatten, ließ er sein Heer plündernd und brandschatzend durchs Land ziehen.
Hannibals Überraschungscoup gelingt. Der Nebel hebt sich. Flaminius verschlafene einunddreißigtausend Mann starke Armee wird von den die Hänge hinabgleitenden Angreifern überrannt. Das Gemetzel dauert nur drei Stunden. Bis zum Mittag fallen fünfzehntausend Legionäre - darunter auch Gajus Flaminius. Zehntausend Römer geraten in Gefangenschaft. Hannibals Heer kommt mit eintausendfünfhundert Gefallenen vergleichsweise glimpflich davon. Die Mauern Roms sollte der Feldherr jedoch nie erobern. 201 v. Chr. stellt Rom die Friedensbedingungen und Karthago faktisch unter Vormundschaft.

(aus: Merian Heft Nr. 04/56 Umbrien und die Marken)